Am Abend des 06.07.2019 kam es in Hannovers Nordstadt zu einem Überfall rechter Fußballfans von Hannover 96 auf einen Antifaschisten. Die drei Angreifer lauerten dem Betroffenen vermummt auf, überraschten und attackierten ihn. Als der Betroffene bereits am Boden lag, schlugen die angreifenden Personen weiter auf ihn ein und sprühten ihm Pfefferspray ins Gesicht. Daraufhin flohen die Schläger mit einem PKW.
Einer der Angreifer ist der seit Jahren bekannte Neonazi Maximilian Meyer. Dieser fiel bereits in der Vergangenheit mehrfach durch Angriffe und Bedrohungen gegenüber antirassistischen und antifaschistischen Personen auf und kann sowohl dem ehemaligen Umfeld der rechten Gruppe „Royal Riot“ wie auch der Führungsriege von „West Hannover“ zugeordnet werden.
Im Zuge der Arbeit der Kampagne „Hannover rechtsaußen“, die seit längerem versucht auf den voranschreitenden Rechtsruck in der aktiven Fanszene von Hannover 96 aufmerksam zu machen und gegen die treibenden rechten Kräfte wie „West Hannover“ vorzugehen, kam es im vergangenen Jahr immer wieder zu Bedrohungen und Angriffen von Seiten der hannoverschen Fußballfans. Diese Angriffe richteten sich größtenteils gegen ehemalige Mitglieder der aktiven Fanszene, die dieser auf Grund des rechten Treibens den Rücken gekehrt haben und deswegen als „Nestbeschmutzer*innen“ angesehen werden. Der perfide Überfall in der Nordstadt war jedoch das erste Mal ein geplanter Angriff auf einen Antifaschisten. Die rechten Fußballfans gingen gezielt vor. Nur so konnten sie eine Einzelperson auf dem Weg zu einer Kneipe überraschen. Dieser Angriff war weder ein Zufall noch eine Affekthandlung. Die Angreifer lauerten dem Betroffenen vermummt, in einer Einfahrt auf, griffen koordiniert an und hatten ihre Flucht bereits organisiert. Ob die rechten Angreifer den Betroffenen zuvor gezielt verfolgten oder einfach in der Nordstadt auf ein potenzielles, nach Antifaschist*in aussehendes Opfer warteten, kann nur spekuliert werden.
Fest steht jedoch, dass die Nordstadt von Hannover ein alternativer und von linken Gruppen geprägter Stadtteil ist. Das wissen auch die rechten Schläger. Erst vor kurzem versuchten Teile der aktiven Fanszene von Hannover 96, angetrieben von rechten Gruppierungen wie „West Hannover“, die Nordstadt unsicher zu machen. Dies konnte glücklicherweise durch eine antifaschistische Intervention verhindert werden.
Dieser Angriff betrifft uns alle. Uns alle die in der Nordstadt leben, arbeiten, Freund*innen besuchen oder unser Feierabendbier trinken. Uns alle, die an diesem Abend den rechten Schlägern hätten zum Opfer fallen können. Uns alle, die sich gegen rechte Strukturen, egal ob im Stadion oder anderswo engagieren! Betroffen ist einer – gemeint sind wir Alle!
Also lasst uns entsprechend gemeinsam antworten!