Teile der Fanszene von Hannover 96 hatten vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt zu einem Treffen an der Lutherkirche in der Nordstadt aufgerufen. Die Nordstadt und speziell die unter einem falschen Vorwand angemietete Kneipe „Werners“ waren noch nie gewöhnliche Treffpunkte der hannoverschen Fanszene. Daher lag die Vermutung nahe, dass aufgrund der aktuellen Vorkommnisse (u.a. Benennung von rechten Tendenzen in der Fanszene, Auseinandersetzungen beim Heimspiel gegen Düsseldorf) der Treffpunkt bewusst gewählt wurde, um eine Konfrontation mit Antifaschist_innen zu suchen, die in diesem Stadtteil zahlreich vertreten sind. Da sich auch Gruppierungen wie „West Hannover“ ankündigten, die Rechte in ihren eigenen Reihen dulden und maßgeblich für Angriffe auf Linke verantworlich sind, versammelten sich Antifaschist_innen aus der Nordstadt an der Lutherkirche, um das Treffen zu verhindern.
Als eine Gruppe von 60 zum Teil vermummter Personen eintraf, die größtenteils aus „West Hannover“ und deren Umfeld bestand, kam es zu einer Auseinandersetzung, woraufhin diese sich wieder von ihrem Treffpunkt zurückzogen und anschließend von der Polizei kontrolliert wurden. Dabei wurden etliche Vermummungsgegenstände und Passivbewaffnung sichergestellt.
Die Nordstadt ist ein antifaschistisches Viertel, in dem natürlich zu jeder Zeit Fans von Hannover 96 gerne willkommen sind. Nicht geduldet werden Nazis und alle, die eine Gefahr für Linke und andere Bewohner_innen der Nordstadt darstellen. Dabei ist es vollkommen unerheblich, mit welchen Leuten sie unterwegs sind. „Wer in einer Gruppe von 50-60 Personen, ausgestattet mit Vermummungsmaterial, Zahnschutz und Quarzsandhandschuhen unterwegs ist, der ist einer Konfrontation nicht abgeneigt“ und will nicht einfach nur vor einem Spiel in einer Kneipe sitzen. Daher war die Verhinderung des Treffens wichtig und notwendig.